In einer Ära der glatten Oberflächen und digitaler Perfektion schlägt Klaus Schwendner mit der Kettensäge eine radikale Schneise durch die Konventionen zeitgenössischer Bildhauerei. Seine monumentalen Holzskulpturen – roh, kantig, aufrüttelnd – sind eine direkte Konfrontation mit dem Menschsein in seiner fragilen, gebrochenen Realität. Jeder Schnitt trägt Intention, jeder Splitter erzählt Geschichte. Die Figuren, von Franz bis Trixi, erhalten Namen, Identitäten, Geschichten – sie sind nicht anonym, sondern Spiegel unserer selbst. Schwendners Figuren stehen, lehnen, ruhen – nie statisch, immer im Spannungsfeld von Bewegung und Emotion. Ihre Körper: überzeichnet, entblößt, beschädigt. Ihre Haut: farbig gefasst in Tönen, die keinen Realismus behaupten, sondern expressive Tiefe erzeugen.
klaus schwendner
wood it be you`
Was wie Mangel an Perfektion erscheint, ist in Wahrheit eine radikale Ehrlichkeit. Seine Holzbilder wiederum zerschneiden das klassische Format – Reliefe aus Säge, Farbe und Form, aufgeladen mit sakraler Anmutung. Wie gezeichnete Glasfenster erzählen sie von Bruchlinien und Transformationen, von einer Spiritualität, die im Alltäglichen wurzelt. Klaus Schwendners Werk ist eine Absage an jede makellose Oberfläche. Es ist ein Aufschrei, eine Einladung zum Innehalten, ein Ruf nach Wahrhaftigkeit in einer Welt der Simulation. Seine Kunst ist roh, widerständig, menSchwendnerlich. In ihrer archaischen Kraft liegt eine stille Poesie – und eine brennende Frage: WOOD IT BE YOU?
Artist
klaus schwendner
- In Deutschland und Europa erfolgreich
Exhibition
August 2025 Munich, group-show „IT MATTERS“, konsum163 contemporary
Publikationen
„WOOD IT BE YOU?”, 2025.
163 ONE SIX THREE | art in print Verlag
Der Künstler in seinem Atelier, 2025 © klaus schwendner
Der Mensch als Fragment: Identität und Individuum.
Die Benennung jeder Figur mit einem Vornamen gibt den Werken Identität. Franz, Michi, Lena, Bella – keine Abbilder realer Menschen aber Typen wie du und ich. Der Betrachter wird eingeladen, sich in ihnen zu erkennen oder sich von ihnen abzugrenzen. „WOOD IT BE YOU“ ist dabei nicht nur Wortspiel, sondern Provokation: Wer bist du? Und was wärst du, entkleidet von allen gesellschaftlichen Masken?
„Der Künstler und seine Werke, 2025 © klaus schwendner
Gegen das Glatte: Ein Manifest der Unvollkommenheit
Farben in Schwendners Skulpturen dienen nicht der Illusion, sondern dem Ausdruck. Sie sind laut, widersprüchlich, manchmal schrill. Ein pinkes Gesicht, ein blaues Bein, schwarze Körperhüllen: Die Farbgebung verweigert jede naturalistische Interpretation. Farbe ist bei Schwendner eine zweite, aufgeworfene Haut – ein Schild, eine Wunde, ein Schrei.
Klaus Schwendner vor einem Holzrelief, Motorsägenarbeit, 94 x 94 x 7 cm, Eiche, Farbe, 2025 © klaus schwendner
VINCENT, ca. 47 x 40 x 178 cm, Motorsägenarbeit, Eiche, 2020 © klaus schwendner
Die Kunst, vor allem die Bildhauerei, ist für mich ein Mittel, um mich mit dem Menschsein auseinanderzusetzen.
Detail von VINCENT © klaus schwendner
schwendner als radikaler humanist
Klaus Schwendner im Atelier © klaus schwendner
in the studio
exhibitions und bio
2025
IT MATTERS, Group-show, konsum163 contemporary art gallery, München, Germany
SINE LOCO IV / MACHT UND OHNMACHT, FREIE MÜNCHNER UND DEUTSCHE KÜNSTLERSCHAFT FMDK e.V.
Figurative Holzskulpturen, Kunstkasten Langquaid
2024
KONTRASTE, Gruppenausstellung, Kulturzentrum Bodenmais
REIZEND REAL, bella martha Kunsthaus, Grafrath
KUNST IM PARK, Skulpturenwettbewerb, Osterhofen
2023
ALLES KEINE ENGEL, Haus in der Mauer, Stadmuseum Abensberg
40 Jahre Kunstkreis, Herzogskasten, Abensberg
Kunst im Park, Skulpturenwettbewerb, Osterhofen
KUNST UND MEHR, Museum im Pflegschloss, Schrobenhausen
König, Kunst im Park, Osterhofen
2022
KUNST UND MEHR, Museum im Pflegschloss, Schrobenhausen
bei mir bist du schön, Donaueinkaufszentrum, Regensburg
Kunst im Denkmal, Kulturstadl Wolfstein, Wolfstein/Hofwies bei Deggendorf
Wunschtraum und Lüge, Deutscher Hof, Kelheim
KUNST FÜR SEA-EYE, Sea-Eye e. V. Regensburg, Mainburg
2021
beim ersten mal ist es am besten, Galerie konsum163, München
2020
LandMensch, Herzogskasten, Abensberg
Apokalypse ciao!, Galerien Haus Open IV, , Stuttgart
2019
Frauen – Glimmer, Glitzer und Gehörnte, CHIMEART Galerie, Chieming
2018
INTERSALON 2018, Budweis, Tschechien
CHIEMART Galerie, Chieming
artiges, Kunstverein Ottobrunn
2016
SUEZZO, Kunstverein Schwetzingen
2015
Truderinger KUNST-TAGE, München-Trudering
2012
2. GROSSE KUNSTAUSSTELLUNG, Nürnberg
2008
Skulpturenpark Im Wege stehend V, Schwetzingen
Grosse Kunstausstellung 2008, Wasserburg am Inn
2007
Jubiläumsausstellung 25 Jahre Kunstverein Erding
2002
Einzelausstellung im Donaueinkaufszentrum, Regensburg
Multis, Betonskulpturen im Kurpark Bad Gögging
2001
Skulpturenpark Stadt im Fluss, Kelheim
2000
Mauerskulpturen, Installationen an einer Mauer-Stele, Abensberg
1999
Bildstörung, Betonskulptur, Regensburger Torplatz, Abensberg
1998
Skulpturenpark Neue Kunst in alten Mauern, Abensberg
1997
Skulpturen im Römerkastell Eining (Neustadt/Do.)
1996
GRAND OPENING, Galerie EXIT, Regensburg
Skulpturenpark Stein, Stadt Vilshofen
Skulpturenpark Kunst und Kohle, Projekt der Initiative LAND SCHAFFT KUNST, Landshut
1995
Galerie Altes Sudhaus, Kelheim, Wettbewerb zum Reinheitsgebot des Bieres
seit 2008
Wellenspiel, Kunst und Bauen, Spielskulptur, Marklkofen
Klaus Schwendners künstlerischer Werdegang ist so unkonventionell wie seine Werke selbst: Ausgebildet als Elektroingenieur, arbeitete er über ein Jahrzehnt bei der Deutschen Telekom, bevor die Kunst einen immer wichtigeren Platz in seinem Leben einnahm. Diese biografische Spannung – zwischen rationaler Struktur und kreativer Explosion – spiegelt sich in seinem Werk: kontrollierte Impulse, entladen in rohe Form. Früh widmete er sich der großformatigen Malerei, betrieb mit „EXIT“ eine der prägendsten Off-Spaces in Regensburg der 1990er, organisierte internationale Ausstellungen und formte so früh eine eigenständige Haltung abseits akademischer Pfade. Seine Teilnahme an überregionalen Projekten wie „Kunst im Park“ oder der FMDK-Reihe „Macht und Ohnmacht“ zeigt seine Verortung im aktuellen Diskurs um menschliche Verletzlichkeit und gesellschaftliche Spiegelung. In seiner Biografie kreuzen sich didaktisches Denken, autodidaktische Wildheit und eine kompromisslose Suche nach Ausdruck – ein künstlerisches Leben, das in jeder Skulptur spürbar bleibt.









