AFRA LOTTERBECK IM POOL / Mongi Higgs

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Zeitgenössische Malerei von MONGI HIGGS

  • Größe: 70 x 100 cm
  • Medium: Spray on cardboard
  • Aufhängefertig: ja
  • Signatur: Rückseite, auch signiertes Zertifikat
  • Jahr: 2025
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Afra Lotterbeck ist nicht aus Oberschweinbach. Sie ist hier gestrandet – zwischen Neubaugebiet und Funkloch. Ihre Eltern, wohlhabend, überambitioniert, haben sich ein „modernes Landleben“ gekauft: ein Architektenhaus mit Glasfront, Pool und Mähroboter. Für Afra heißt das: Sommer ohne WLAN, Grillabende mit „Herrn Bürgermeister“ und Warten auf den nächsten Zug zurück in die Stadt.

Das Bild zeigt sie im Pool – oder besser: unter Wasser, kopfüber. Ihr Gesicht verschwimmt in einer wolkigen Mischung aus Sprayfarben. Das Blau dominiert, fast steril, wie chloriertes Wasser. Die Lippen: grellrosa, leicht verwischt, wirken mehr aufgesetzt als echt. Augen und Brauen grob gesetzt, eher Make-up als Ausdruck. Ihre Identität scheint in der Oberfläche zu treiben.

Der Einsatz eines Platanenholzstücks zur Einkerbung – ein bewusst „natürliches“ Werkzeug – steht im Kontrast zur Künstlichkeit des Motivs. Die groben Ritzen im Karton, kaum sichtbar, brechen die glatte Ästhetik und deuten an: Selbst in der klarsten Poolidylle kratzt etwas an der Oberfläche.

Im Kontext von Oberschweinbach im August ist Afra die Fremde. Nicht aus Trotz, sondern aus Langeweile. Sie ist das Sommermädchen im falschen Setting – zu urban für die Dorfjugend, zu jung für die Weinschorle-Romantik ihrer Eltern.

Und so liegt sie da, im Wasser, im Bild, im Übergang –

nicht versunken, nicht befreit.

Einfach nur:

Afra Lotterbeck. Im Pool.

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