SAD SEPPI / Mongi Higgs

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Zeitgenössische Malerei von MONGI HIGGS

  • Größe: 70 x 100 cm
  • Medium: Spray on cardboard
  • Aufhängefertig: ja
  • Signatur: Rückseite, auch signiertes Zertifikat
  • Jahr: 2025
  • Versand: gerahmt
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Sad Seppi – Der, der zurückkam. Früher saß der Seppi oft allein auf dem Pausenhof. Nicht, weil er niemanden mochte – er hörte nur lieber zu. Wenn die anderen schrien und rangelten, machte er sich Notizen in den Staub. Zahlen, Formen, Sätze, die ihm einfach so einfielen. Sein Vater war Landwirt, das Geld reichte selten bis zum Monatsende. Für den Werkunterricht musste er sich Holzreste aus der Scheune holen, während andere fertige Bausätze hatten. „A armer Hund“, sagten manche. „A gscheiter Kopf“, sagten wenige. Seppi selbst sagte nichts. Er lernte. Immer. Nach der Schule, zwischen Stallarbeit und Abendessen. Er las alles, was er kriegen konnte. Und irgendwann fuhr er einfach los – mit einem alten Rucksack und einem Stipendium, das ihm keiner zugetraut hatte. Er studierte Psychologie. In München, später in Berlin. Schrieb Bücher über Dinge, für die es im Dorf keine Worte gab – über Innenleben, über Hoffnung, über Sprache ohne Ton. Er wurde Professor. Nicht laut, nicht weltberühmt. Aber geschätzt. Dann kehrte er zurück. Kein großes Hallo, kein Pomp. Nur ein Haus, das langsam wuchs, am Hang von Oberschweinbach. Klare Linien, viel Glas, und ein kleiner Apfelbaum daneben. Die Fenster gingen nach innen und nach außen auf. Er war nie laut. Und auch nie traurig. Er war nur früh unterwegs – und kam mit vollen Händen zurück. Sad Seppi, sagten sie noch manchmal. Und meinten damit längst: Der, der verstanden hat. dass Stillsein kein Fehler ist.

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