Liebe Freunde und Freundinnen der Kunst, liebe Kunstsammler und Liebhaber der schönen Muse,
es ist uns eine ganz besondere Freude Ihnen unsere nächste Ausstellung zu präsentieren – oder besser gesagt, gleich zwei neue Ausstellungen. Die international erfolgreiche römische Künstlerin Giulia Mouse und der Münchner figurative Maler Mongi Higgs zeigen in einem Double Feature ihre zwei Solo-Ausstellungen in einer Lokalität. Weil wir dafür viel Platz benötigen, haben wir die Werke der beiden Künstler für die Zeit der Ausstellung in der Orangerie in Münchens Englischen Garten untergebracht.
Giulia Mouse, deren Werke hauptsächlich aus Papierarbeiten bestehen, ist eine abstrakte Malerin, die mit ihren uniquen Farbkompositionen und ungewöhnlichen Strukturen eine eigene imaginäre Wohlfühlwelt heraufbeschwört, der man sich nicht entziehen kann. Ihre Bilder beruhen auf einer eigenen Syntax, die sich demonstrativ dem Positiven verschrieben hat. Nicht umsonst sind ihre Ausstellung und auch ihr Werk mit “SYNTAGS – a taxonomy of joy” betitelt. Wer aber glaubt, das sei leichte Muse, der irrt. Trotz der Wärme, Freude und Ästhetik, die ihre Bilder ausstrahlen, lohnt es sich, sich tiefer mit ihnen zu beschäftigen, denn ihre Inhalte, besonders im Kontext mit den Bildtiteln sind tiefgründig. Ein Erlebnis.
Mongi Higgs‘ Kunst ist getragen von der Suche nach dem Menschsein. Der Künstler ist Philantrop durch und durch und Hedonist dazu. Aus dieser Perspektive wird er zum Beobachter und Geschichtenerzähler, versucht in seiner figurativen Malerei das Wesen der Menschen zu erkunden. Dabei versteht er, das Essentielle herauszuarbeiten und diesen Extrakt in seinen Bildern wiederzugeben. Dafür reduziert er seine Figuren oder transformiert diese in eine Unschärfe durch Verwendung von Strukturen oder stark gestisch betonter Malerei, sodass sie oft bewusst unvollständig, fehlerhaft wirken und sich bisweilen kurz vor der Auflösung gerade noch als Figur erkennen lassen. BEYOND PARADISE – so sein Ausstellungstitel – ist die bildnerische Auseinandersetzung, den Menschen zu fassen, nachdem er seine Unschuld verloren hat.
Der besondere Reiz, diese beiden so gegensätzlichen Künstler gegenüberzustellen, liegt in der Faszination ihrer gänzlich unterschiedlichen Malauffassung. Die großformatigen, kräftigen Bilder von Mongi Higgs im Vergleich zu den kleinen Papierarbeiten, voller Lust und Lebensfreude, von Giulia Mouse. Die männliche Drangkraft und Exploration gegen die weibliche Empfindsamkeit. Verschiedener geht es kaum – obwohl am Ende beide die gleiche Geschichte erzählen. Das ist das Herrliche an der Kunst.