Hoch über den Dächern von Rom

Ikonographisch. Einzigartig. Wunderbar. Alle Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch zur unvergleichlichen Giulia Mouse. Wer die Werke von Giulia einmal gesehen hat, dem prägen sie sich unweigerlich ein. Genauso ergeht es einem bei jeder Begegnung mit der italienischen Künstlerin. Sie ist zugewandt, offen, auf eine herrliche Art bescheiden und dabei immer äußerst charmant. Einzig die roten Haare – seitdem sie 16 ist, sind diese ihr Markenzeichen – zeugen vom brodelnden, inneren Vulkan.

Wir besuchen die Künstlerin in ihrem Zuhause mit Blick über sicher eine der schönsten Städte der Welt. Im zehnten Stockwerk eines Hochhauses – im inzwischen angesagten, ehemaligen Arbeiterviertel Ostiense, unweit des Tibers – lebt die Künstlerin seit vielen Jahren zusammen mit ihrem Partner. Kunst ist hier allgegenwärtig, an jeder Wand finden sich Bilder, eigene und fremde, die Regale sind randvoll mit Büchern, Zeitschriften und Skurrilem. Ein altes Fenster samt Fensterläden lässt Ein- und Ausblicke vom Esszimmer ins Atelier und umgekehrt zu.

Das Reich von Giulia gleicht schlicht einem Vogelnest. Hier entstehen in ihrem Atelier die unvergleichlichen Werke, vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden. Papier jeglicher Colour und Beschaffenheit, alte Verpackungs- oder auch Kartonhüllen kongenial bearbeitet, bemalt – „Verletzungen“ wie Falten und Rillen oder Risse im Material werden als Teil des Gesamtwerks integriert. „Ich verarbeite alles, habe Papierstoffe immer gemocht, vor allem weil ich ihre Bescheidenheit spüre. Sie schüchtern mich nicht ein, sie bauen keine Barrieren auf.“ Auch hier wird die Parallelität zum Charakter der Künstlerin spürbar. Ihre Werke strahlen immer eine gewisse Verletzlichkeit, Originalität, auch Intimität aus.